2014

Aufruf

Heraus zum autonomen 1. Mai 2015!

Das AZ bleibt an der Gathe! Heraus zum autonomen 1. Mai!
Vormittags: Naziaufmarsch in Dortmund verhindern, danach nach Wuppertal!
18:00 Uhr an der Gathe/Höhe “Autonomes Zentrum Wuppertal”

Plakat | Autonome 1.Mai Demo 2014 | WuppertalZwei wichtige Punkte vorab:

1. Wir werden dieses Jahr wieder, wie in den letzten Jahrzehnten auch, am 1. Mai autonom auf die Straße gehen. Für uns ist das Datum immer noch untrennbar mit den weltweiten Kämpfen für Emanzipation, Gerechtigkeit und Würde verbunden und genau in diesem Kontext sehen wir unsere kleinen Versuche den Kampf für das gute leben aufzunehmen, in dieser seltsamen Stadt an der Wupper. Übrigens wollen wir uns dieses Jahr erst um 18:00 uhr treffen, damit die Nazis und Rechtspopulist*innen in Dortmund, Essen und Duisburg möglichst wenig Freude haben. Denn für uns ist und bleibt Antifaschismus Handarbeit. Die erneute Verschleppung des Vohwinkeler Flohmarkt-Prozesses zeigt mal wieder mehr als deutlich, dass wir nichts von Bullen und Justiz erwarten können. Andersherum wird versucht antifaschistischen Protest wegen Belanglosigkeiten zu kriminalisieren.

Aber nach den Gegenaktivitäten laden wir euch alle wieder ganz herzlich ein, sich mit uns auf der Straße zu treffen und eine kämpferische 1.Mai Demo zu gestalten. Dass die Bullen ruppig werden, kann schon passieren, aber so sind die Schergen nun mal. Es liegt in der Natur ihrer Aufgabe, Protest, der sich nicht an jede Regel hält, zu nerven, zu schikanieren und auch zu kriminalisieren. Aber sollte uns das daran hindern am 1. Mai auf die Straße zu gehen? Wir sagen ganz klar nein! Es bleibt dabei, Straße frei für den 1.Mai!

2. Der diesjährige autonome 1.Mai ist uns besonders wichtig, denn am 1. Mai ist der offizielle Start der „AZ bleibt an der Gathe“ Kampagne. Die Notwendigkeit für diese, ergibt sich daraus, dass die DITIB-Gemeinde mit Hilfe der Stadtverwaltung plant, ausgerechnet auf dem Grundstück des Autonomen Zentrums, eine Moschee zu errichten. Wir werden uns gegen die Überplanung und Vertreibung des AZ’s von der Gathe wehren. Wir fordern daher die DITIB-Moschee auf, die Planung zu ändern und offenzulegen, und sich unverzüglich mit dem Architekt*innen-Team des AZ’s in Verbindung zu setzen. Das haben wir leider bereits vor einen Jahr an dieser Stelle gefordert, aber die DITIB-Moschee und die Stadtverwaltung zeigen sich leider nicht sehr kooperativ.
Das bedeutet für uns, dass wir nun in die Offensive gehen müssen und dies machen wir selbstverständlich hochoffiziell am 1. Mai 2014.

Außerdem gibt es auch dieses Jahr wieder ein freudiges Jubiläum: Vor 25 Jahren war der (Häuser-)Kampf um ein Autonomes Zentrum in Wuppertal auf dem Höhepunkt. Mit drei Besetzungen, unter anderen die der legendären Muno Fabrik, wurde großes Aufsehen in Wuppertal aber auch überreginal erregt. Diese Auseinandersetzungen haben sehr großen Anteil daran, dass es heute in Wuppertal ein Autonomes Zentrum gibt und daran erinnern wir uns natürlich sehr gerne!

„…lest Bücher, bildet Banden, bildet Räte und Verbände, bildet euch nicht ein ihr wärt machtlos und könnt nichts verändern“

Ja fällt uns denn nichts Neues ein, kann das denn wirklich sein?
Naja, wenn wir in den Aufrufen aus den letzten Jahren herumstöbern, finden sich schon immer wieder ähnliche Themen, die uns beschäftigen. Wir müssen zugeben, dass wir jedes Jahr überlegen ob wir euch nicht einen alten Aufruf unterjubeln sollen. Also, müssen wir festhalten: wir erreichen zu wenig? Kommen einfach nicht voran? Na gut, es muss vielleicht schon zugegeben werden, dass es schwer ist… Es gibt viele Rückschläge und es könnte schon manchmal gedacht werden: waren wir vor ein paar Jahren nicht vielleicht doch ein kleines bisschen weiter?

Doch dann denken wir an Hamburg in der Nacht und wissen für einen kurzen Moment sind auch die Herrschenden mal aus dem Takt gebracht. Ja klar, in Hamburg waren wir viele, das sind wir nicht immer und unsere Formen der Auseinandersetzung müssen sich auch immer an den Möglichkeiten, die wir in den jeweiligen Situationen haben orientieren, aber wichtiger war das Gefühl, das es bei uns ausgelöst hat. Das sich eine Demo, die so viele wichtige Themen zusammen gebracht hat (“Bleiberecht für Flüchtlinge”, “gegen die Zurichtung ganzer Stadtteile auf die Bedürfnisse der Immobilienwirtschaft” und “für den Erhalt unserer Zentren”), sich so engagiert gegen die angreifenden Bullen gewehrt hat, das nachher stundenlang bis tief in Nacht geschickt und schlau (weil gezielt) in Hamburg randaliert wurde, das war toll und hat uns Kraft gegeben.

Aber mindestens genau so vorwärts treibend ist es, wenn sich in der Wuppertaler Nordstadt an die Hundert Leute zum lustvollen Sperrmüll fleddern treffen und dabei ein rauschendes Fest feiern. Besonders schön ist natürlich, dass Ordnungsamt und Bullen dann blöd gucken. Gefreut hat uns auch der Kampf in Köln gegen die Zwangsräumung von Kalle. Bis zu Dreihundert Menschen haben den Gerichtsvollzieher und die Bullen durch eine Sitzblockade den Zugang zu der Wohnung von Kalle versperrt. Aus taktischen Gründen mussten die Schergen zunächst auf eine Räumung verzichten, denn sie hätten sehr brutal vorgehen müssen und sich sicher nicht viele Freund*innen in Köln gemacht. Das nächste Mal will es der Gerichtsvollzieher übrigens am 16. April 2014 versuchen. Auch wenn er sicherlich ein großes Bullenaufgebot mitschleppen wird, sollten wir alles daran setzen auch den zweiten Raümungsversuch zu verhindern. Und wo wir gerade bei Zwangsräumungen sind. Am 9. April will der Tengelmann-Konzern, zu dem auch die Ketten KiK, Obi, Kaisers u.a. gehören, die drei Altbauhäuser in der Wissolstraße in Mülheim räumen und anschließend abreißen lassen. Auch hier gilt es gemeinsam und massenhaft die Zwangsräumung zu verhindern!

Ganz gut fanden wir auch, dass sich im September wieder viele Wuppertaler*innen dem Naziaufmarsch in Barmen in den Weg gestellt haben, dadurch dass die Bullen es sich politisch nicht leisten konnten den Aufmarsch wieder mal durch zu prügeln, wurde er diesmal sogar blockiert. Vergessen wollen wir auch nicht, das letzten Sommer auf einmal Tausende Leute, auch in Wuppertal, auf den Straßen waren um ihre Solidarität mit den Kämpfen in Istanbul und in der ganzen Türkei auszudrücken. Das hat uns überrascht und gefreut, auch wenn die Leute genau so schnell wieder von den Straßen verschwunden sind, wie sie aufgetaucht waren. Aber das sie auch ganz schnell wieder auftauchen können, hat die Demo wegen des 15-jährigen Berkin Elvan gezeigt. Neun Monate lag er im Koma. Berkin wollte nur Brot kaufen als ihn, während der Auseinandersetzungen in Istanbul letzten Sommer, ein Tränengasgeschoss der Bullen am Kopf traf. Deswegen waren am 13. März viele hundert Leute in Wuppertal auf der Straße!

Also ihr Lieben und weniger Lieben, es ist nicht vorbei! Es wird immer wieder einen Aufbruch, einen Anfang eine Fortsetzung geben! Also heraus zum autonomen 1. Mai!

Es muss wirklich endlich Schluss sein mit dem getreten und getriezt werden, mit der ständigen Quälerei im Alltag, mit dem einigeln und sich weg ducken und sich viel zu viel gefallen lassen! Denn seien wir mal realistisch, uns bleibt nichts anderes übrig, als uns über kurz oder lang zur Wehr zu setzen. Denn vom Stillhalten wird es nicht besser! Egal ob es um unsere Lebensbedingungen oder um das Autonome Zentrum geht (das kann natürlich nicht wirklich voneinander getrennt werden)! Wir müssen mutig und schlau sein, um den Mächtigen und Ausbeuter*innen und ihren Helfershelfern (Bullen, Ordnungsamt, Jobcenter-Sachbearbeiter*innen,…) die Stirn bieten zu können, aber es ist möglich, die auch strukturellen Verhältnisse durcheinander zu bringen! Denn wir sind wichtig! Denn weil wir in Deutschland auf Hartz IV darben (weil wir z.B. von vornherein im viergliedrigen Schulsystem aussortiert worden sind), weil wir für ein paar lumpige Kröten auf der Arbeit schwitzen, weil wir die Uni durchklotzen müssen, nur um dann in Praktika oder mittelschlecht bezahlten Jobs zu leiden (übrigens stressbedingte psychische Erkrankungen nehmen ständig zu). Genau deswegen ist dieser scheiß Staat Exportweltmeister, weil der ja immer Weltmeister ist, außer Fußballweltmeister. Deswegen hat dieser scheiß Staat mit seiner Industrie und seinen Unternehmen, Europa so eisenhart in der Hand, jetzt soll auch noch in Frankreich so was wie das Hartz-Regime umgesetzt werden. In Italien, Griechenland und Spanien gibt es eine brutale Absenkung des Lebensstandards nach dem anderen und das hängt eben auch damit zusammen, dass die Lebensbedingungen in Deutschland für so viele Menschen beschissen sind und sich zusehends verschlechtern, auch wenn die Lage selbstverständlich nicht so bitter ist wie z.b. in Griechenland, wo die Säuglingssterblichkeit dramatisch angestiegen ist und immer mehr Menschen obdachlos sind. Denn Exportweltmeister wirst du nur mit einen ausgeprägten Niedriglohnsektor, die Null muss stehen oder was? Dieser scheiß Staat ist ja vielleicht total toll für das Kapital, aber wir haben nur Scherereien damit, wir sollten uns lieber an den Kämpfen in anderen Regionen Europas und der Welt orientieren, die kämpfenden Menschen überall dort warten auf uns!

Also in die Hände gespuckt, wir scheißen auf das Bruttosozialprodukt (ja ja voll 80er und so)!

Ja wir müssen uns verweigern den ganzen Mist von Schule, Arbeit wenig Rente, schlechte Gesundheitsversorgung, einsam verenden im Altenknast, nicht mehr mitmachen. Doch natürlich leichter gesagt als getan, der Druck sich unterzuordnen und irgendwie mit zu schwimmen ist hoch und die Perspektive jenseits dieser miesen Gesellschaft ist mehr als schwammig doch gerade deswegen heißt es loslegen! Um unsere Vorstellungen, Ziele und Träume konkretisieren zu können müssen wir vor allem auch im Alltag ansetzen: die Ticketpreise für den ÖPNV steigen ständig? Lasst uns viele (verschiedene) Umsonstfahrten organisieren und die Ticketautomaten sind zumindest kurzfristig leicht lahmzulegen. Gegen einen immer stressigeren Schul-, Uni und Arbeits(losen)-Alltag hilft nur sich und andere davon zu überzeugen, diesen auf die ein oder andere Weise zu stören. Die Möglichkeiten reichen von der außerplanmäßigen Kaffeepause über organisiertes Krankschreiben bis zu massiven Sabotage… Nicht nur Zwangsräumungen können verhindert werden, das ginge auch beim Abklemmen von Gas und Strom. Es gibt bereits viele Alltagspraxen, um sich gegen den ständig gegenwärtigen gesellschaftlichen Wahnsinn zu behaupten, einige gehen bereits containern oder klauen. Es wäre doch denkbar, das gemeinsam mit vielen, solidarisch und gut organisiert anzugehen.
Es gibt auch bei uns in Wuppertal immer wieder Ansätze, gemeinsam für das gute Leben zu streiten. Erwähnt seien hier die früher monatlich stattfindenden Kochaktionen der vierten Woche oder die Hexenküche mit einen wöchentlichen Angebot an leckeren Speisen in der Brunnenstraße auf dem Ölberg. Vor einiger Zeit gab es auch des Öfteren den sogenannten Zahltag vor den Jobcentern, bei dem Erwerbslose und Unterstützer*innen gemeinsam dafür sorgten, dass die Kohle vom Amt auch fließt und dass sich die Sachbearbeiter*innen zumindest an diesem Tag mit ihren Schikanen zurückhalten müssen. All diese Versuche sollten wir nicht einfach vergessen, sondern besser neu beleben und/oder uns neue Aktionen und Vorgehensweisen ausdenken. Das sollten wir auf jeden Fall kollektiv und solidarisch tun, denn Solidarität ist eine unserer wichtigsten Waffen! Also, viel ist möglich und auch nötig! Lasst uns ernsthafte Pläne schmieden, in Aktion treten und heikle Debatten führen und wenn wir beginnen uns zu wehren, steht ja vielleicht doch, viel schneller als gedacht die Soziale Revolution vor der Tür und sagt freundlich hallo!

Wir grüßen die autonomen, (sozial)revolutionären 1. Mai- und Vorabend-Demos in Oldenburg, Hamburg, Berlin, Zürich, Bremen und den Euromayday-Ruhr, Wien, Mailand und Linz.
Und natürlich alle Menschen die sich in Berlin, Dortmund, Duisburg, Essen, Kaiserslautern, Erfurt und Plauen den Nazis und Rechtspopulist*innen entgegen stellen!

Für die soziale Revolution!
Heraus zum autonomen 1. Mai!

Plakat | Autonome 1.Mai Demo 2014 | Wuppertal


Schöner autonomer 1. Mai in Wuppertal und gelungener Auftakt der „AZ bleibt an der Gathe“- Kampagne!

Die 1. Mai-Feierlichkeiten begannen dieses Jahr mit einer gut besuchten Vorabend-Tanz-Demo auf der fröhlich in den Mai getanzt und demonstriert wurde.
Los ging es ab 19:00 Uhr im Deweertschen Garten mit dem ein oder anderen interessanten Redebeitrag zu Themen wie den Flüchtlingskämpfen, Antifa und Recht auf Stadt. Im Anschluss ging es begleitet von gut tanzbarer Musik vom LKW der BlkShk los. Es waren erfreulich viele Leute unterwegs, auf ihren Höhepunkt in der Luisenstraße hatte die Tanz-Demo über 400 Teilnehmer*innen.

Unterwegs gab es neben Musik auch noch kurze Redebeiträge zu Zwangsanstalten wie das Jobcenter, außerdem wurde die „AZ bleibt an der Gathe“-Kampagne kurz vorgestellt. Nach dem Stop am Kasinokreisel begann es leider zu regnen und die Demo schrumpfte ein wenig, dennoch ging es gut gelaunt, mit einigen lauten Parolen wie z.B.: „Bier, Brause, Mate – AZ bleibt an der Gathe“ weiter. Am Ende der Demo, vor dem mittlerweile von der Stadt abgewickelten Schauspielhaus, wurde noch etwas gefeiert. Leider meinten die Bullen hier nerven zu müssen und belästigten Leute wegen angeblich gerufener Parolen mit beleidigendem Inhalt.

Am nächsten Tag sollte der Aufmarsch der Nazis in Dortmund um 12 Uhr statt finden, was den Faschisten wenigstens nicht ganz gelang: durch Blockaden von Antifaschist*innen konnte der Aufmarsch deutlich verzögert werden. Aber Dortmund war mit Bullen zugeschmissen und diese gingen teilweise sehr brutal gegen die Blockierer*innen vor. So konnten die über 400 Nazis schließlich doch laufen.

Trotz des ganzen Stress, trafen sich vor dem AZ an der Gathe um 18 Uhr in Wuppertal zunächst an die 100 Leute zur -wie immer- unangemeldeten autonomen 1.Mai Demo. Gegen viertel nach sechs kam noch eine kleine Sponti, die schon ein bisschen in der Innenstadt unterwegs war, an. Dann ging es recht schnell und dynamisch die Markomannenstraße rauf und die wohl etwas müden Bullen kamen nicht gut hinter her. Die Demo, die in der Friedrichstraße gut Schwung aufgenommen und bereits einige Teilnehmer*innen dazu gewonnen hatte, wollte ihren selbstbestimmten Weg über den Karlsplatz Richtung Innenstadt fortsetzen! Aber leider warteten die Schergen hier dann doch, zu nicht ganz wenigen. Es kam zu leichteren Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht, die rasch zum Knüppel griff und die Bullen bewiesen wiedermal, dass sie gemeine Tierquäler sind, als sie ihre Hunde auf Demonstrant*innen hetzte. Die Demo verzichtete dann darauf weiter in die Innenstadt zu drängen, denn in der Wuppertaler Innenstadt ist am 1.Mai sehr wenig los und setzte ihren Weg mit lauten Parolen durch die Nordstadt fort. Unterwegs war gut zu sehen, wie sehr die Menschen aus der Nordstadt die 1.Mai Demo quer durchs Viertel in den letzten Jahren vermisst hatten. Es wurde aus den Fenster gewunken und es schlossen sich immer wieder Leute spontan an. Die meisten Teilnehmer*innen (über 300) erreichte die Demo dann auf der Wiesenstraße. Schließlich ging es auf gewohnten Pfaden durch die Marienstraße Richtung Schusterplatz. Es war den Bullen anzumerken, dass sie hofften, das Spektakel wäre nun zu Ende, doch nicht am 1.Mai in Wuppertal. Die Demo bog selbstbestimmt und kurzerhand in die Brunnenstraße ab, zog zur Wülfratherstraße und von dort aus auf die Brillerstraße, die schon seit 10 Jahre keine 1.Mai Demo mehr gesehen hatte. Spätestens an diesen Punkt zeigte sich auch, dass die Bullen dem Auf und Ab über die Wuppertaler Hügel, ganz im Gegensatz zu den Demonstrant*innen, konditionell nicht gewachsen waren. Nachdem die Demo zufrieden mit dem Besuch auf der Brillerstraße und der Route quer durchs Viertel nun langsam den Weg zum Schusterplatz und somit zum selbstorganisierten Straßenfest einschlagen wollte, versperrten plötzlich behelmte und aggressive Bullen den Weg. Da sie offensichtlich nicht ortskundig waren wollten sie die Demo zur Umkehr zwingen, was einen Umweg zum Schusterplatz bedeutet hätte. Von den hellwachen Demoteilnehmer*innen konnte ein großer Teil den Weg zum Straßenfest über das Gelände des St.Anna Gymnasium abkürzen. Das war zwar mit einem kleinen Hindernis- Parkur verbunden, der aber für viele doch zu bewältigen war. Der andere Teil der Demo, tat den traurigen Bullen den Gefallen und ging mit lauten Parolen den angegeben Weg zurück.

Als schließlich alle auf dem Schusterplatz angekommen waren, gab es lecker Essen und Getränke von der Vokü, etwas Musik und noch ein paar Redebeiträge u.a. zu den Auseinandersetzung gegen Verdrängung in Köln (http://zwangsraeumung-verhindern.de/) und Mülheim a.d. Ruhr (http://wissollstrasseerhalten.wordpress.com/) und natürlich zur „AZ bleibt an der Gathe!“ -Kampagne. Leider mussten die Schergen unbedingt zeigen wie humorlos und nickelig sie sind: sie filmten Teilnehmer*innen der Demo und bedrohten und beleidigten Besucher*innen des Straßenfestes. Nach einer Durchsage, dass das jetzt sofort aufzuhören hat, verschwanden sie dann endlich. Insgesamt war es ein sehr schöner und gelungener autonomer 1.Mai in Wuppertal: die Demo war schwungvoll, gut gelaunt und laut und die Route selbstbestimmt! Wir sehen uns hoffentlich nicht erst am nächsten Autonomen 1.Mai in Wuppertal auf der Straße: Im Mai geht es los mit den Blockupy Aktionstagen u.a. in Düsseldorf und in Wuppertal gibt es auch noch den ein oder anderen spannenden Termin!